Die Unterkunft
Für Oktober komme ich im „Morpheas“ unter. Dort habe ich bereits die ersten 3 Tage im September gewohnt. Hier bekomme ich ein Apartment im hinteren Teil mit einem separaten Schlafzimmer und zusätzlichen Betten auf der Empore. Eine große Küchenecke befindet sich ebenfalls im Wohnbereich. Das Hotel liegt zentral und befindet sich direkt neben dem „Livikon“, das älteste Hotel des Ortes. Das Morpheas wird von Olga und Manolis betrieben. Die Schwestern von Olga betreiben zudem die Hotels Livikon und Flisvos.
Im Bad des Apartments steht eine Waschmaschine zur freien Verfügung. Die Räume sind nicht modern aber wohnlich und sauber. Ein großer Balkon gehört ebenfalls dazu. Supermarkt, Tavernen und Strand sind nur ein paar Schritte entfernt.
Beachbar
Das ist „the place to be!“. Ganz eindeutig. Ich habe auf Kreta schon viele Beachbars gesehen. Viele davon wirken irgendwie steril. Aber diese Bar am Strand von Plakias hat wirklich Atmosphäre. Alles wirkt mit Liebe zusammengezimmert und man hat das Gefühl, daß hier schon seit einigen Jahrzenten Geschichte geschrieben wird. Ein Ort für Entspannung mit relaxter Musik im Hintergrund für den Tag und ein Partyort für die Nacht. Komischerweise habe ich kein einziges Foto der Bar gemacht, sondern nur von der Aussicht :-). Aber man kann sich sicher vorstellen, daß hier eine tolle Grundstimmung herrscht. Die Toiletten befinden sich in dem ewigen Rohbau gegenüber und laden zum Verweilen ein.
Das Internet
Bereits auf meiner Rundreise im Mai/Juni musste ich mich mit Thema „Internet“ auseinandersetzen. Zwar haben inzwischen zwar fast alle Hotels Wlan, was aber logischerweise von vielen Gästen genutzt wird. Es reicht in der Regel um etwas zu surfen, aber in Spitzenzeiten ist es meistens überlastet und man hat kaum noch Bandbreite zur Verfügung. Da ich aber für meine professionelle Arbeit zwingend einen zuverlässigen Zugang brauche, nutze ich (wie bereits im September) eine Verbindung ins UMTS-Netz per Prepaid-Karte. Ich habe inzwischen Karten von Vodafone und Cosmote. Beide Anbieter haben die gleichen Tarife. 30 Tage mit einem Volumen von 5GB kosten 40€. Beide Netzte sind hier gut nutzbar, auch wenn sie manchmal Schwankungen unterliegen. Für das private Surfen nutze ich meistens das Wlan, somit reichen die 5GB/Monat für meine Arbeitszeit aus. Für Streams in den Mediatheken der deutschen Fernsehsender ist das Wlan aber nicht zu gebrauchen. Hier greife ich manchmal auf UMTS zurück. Sollte man aber nicht zu häufig machen, da Streams bekanntermaßen ordentlich Traffic erzeugen und damit bei ca. 100 Minuten schnell 1GB verbraten werden.
Im Zimmer gibt es einen Sat-Anschluss, an dem ich meine Dreambox angeschlossen habe. Hierüber sind zumindest die deutschen Sender ARD und ZDF empfangbar. Über eigenes Wlan mit der Fritzbox habe ich so die Möglichkeit, auch mal deutsches TV zu gucken. Häufig kommt das nicht vor, aber ab und zu schaue ich mal rein. Der ganze Elektronikkram ist im geordneten Chaos untergebracht:
Die Aufenthaltsgenehmigung
Endlich konnte ich auch bei der Polizei in Rethymno mein „Permit Certificate“ abholen. Das ganze Drama hatte ich ja bereits in der Zusammenfassung für September geschildert.
Das Wetter
Die Temperaturen sind immer noch angenehm und liegen im Oktober zwischen 20 und 26°C. Manchmal wird das Wetter schon unbeständiger, aber in der Regel ist es sonnig und warm. Strandtage kann man noch regelmäßig einlegen. Sehr oft mache ich das aber nicht, denn man verhält sich schon anders, als in einem 10 Tage Urlaub. Beim Langzeitaufenthalt rennt man nicht mehr so extrem der Sonne hinterher sondern ist auch mal froh, sich im kühleren Apartment aufhalten zu können.
Die Post
Die Post hat von Montags bis Freitags geöffnet, jeweils von 7:30 bis 14:00 Uhr. Als Deutscher staunt man erstmal, wie die Post hier gehandhabt wird. Manche Briefe werden zwar zugestellt, viele bleiben aber in der Post und liegen unsortiert in einer Kiste. Jeder kann vorbeikommen, sich die Briefe und Postkarten angucken und nimmt sich dann das mit, was seiner Meinung nach an ihn adressiert ist. Für Päckchen und Dokumente liegt immerhin ein Stapel Abholscheine bereit, mit denen man bei der Dame seine Sendung in Empfang nehmen kann.
Das Lebensgefühl
Viele Dinge wirken ungewohnt und man merkt den krassen Unterschied zum Leben in Deutschland. Die Leute fahren meist ohne Helm auf ihren Rollern, obwohl in Griechenland eigentlich Helmpflicht herrscht. Das interessiert aber auf ganz Kreta keinen, auch nicht die Polizei. 3 Leute auf einem Roller sind keine Seltenheit, Kleinkind eingeschlossen. Der Busfahrer zündet sich im Bus während der Fahrt ’ne Kippe an und hupt in jedem Dorf seinen Bekannten als Begrüßung. Die Kinder spielen um Mitternacht auf der Straße. Kaputte Autos fahren auf den Straßen herum, in Deutschland findet man soche Fahrzeuge nur auf dem Schrottplatz. Von 14 bis 17 Uhr ist auf Kreta „Siesta“, da kommt das öffentliche Leben regelrecht zum erliegen. Die Geschäfte haben geschlossen und die Straßen sind ziemlich leer. Die Menschen ruhen.
Diese Dinge lösen in mir eine Art Freiheitsgefühl aus. Man merkt erst hier, wie stark man in Deutschland strengen Regelungen unterworfen ist. Manches ist auf Kreta natürlich auch unvernünftig (aus deutscher Sicht), aber der Mensch kann für sich selber frei entscheiden. Das halte ich für sehr wichtig und bemerkenswert.
Alles läuft hier einen Schritt langsamer. Die Griechen werden aus der Ferne gerne als faul bezeichnet, das kann ich aber nicht bestätigen. Die Menschen sind sehr strebsam und fleißig. Nur halt mit einer angenehmen Ruhe und Gelassenheit. Davon würde ich gerne für mich etwas übernehmen. Man sieht einfach, daß die Leute hier wirklich das Leben genießen, anstatt nur noch in Hektik und Stress zu verfallen.
Plakias
Sehr angenehm! Hier herrscht im Oktober genau die richtige Stimmung. Man spürt förmlich, wie die Stimmung auf die neuen Urlauber schon nach 2 Tagen überspringt, man kann garnicht anders. In der ersten Hälfte des Oktobers ist hier noch viel los und die Einheimischen bzw. Inhaber haben viel zu tun. Nachdem der Saisonbeginn bis zum Juli hin wirklich schlecht war, kommen die Touristen diesmal etwas später im Jahr. Das gleicht zwar nicht den Verlust aus aber lässt Einige dennoch wieder etwas aufatmen. Essen gehe ich meistens in den Tavernen Sifis, Scirocco, Kri-Kri oder am westlichen Ende von Plakias (ich vergesse immer den Namen) vor Nico’s Bar.
Im letzten Drittel des Monats merkt man schon, wie es leerer wird auf den Straßen und in den Tavernen Plakias‘. Die Saison geht zu Ende.
ich ziehe weiter…
Ab November werde ich erstmal an der Nordküste wohnen. Die Südküste ist zwar wesentlich schöner, aber hier befinden sich (bis auf Ierapetra) nur kleinere Orte. Die sind zur Winterzeit fast wie ausgestorben. Etwas Leben und Infrastruktur sollte schon vorhanden sein. Ich habe mir im Oktober schon viele mögliche Unterkünfte angeschaut und ein gutes Hotel gefunden, was im Winter geöffnet hat. Es geht nach Rethymno!
Aus meinem großen Karton sind 3 kleinere geworden.
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