November 2012 – Umzug nach Rethymno – Saisonende

Die Unterkunft

Für die Herbst-/Winterzeit zieht es mich an die Nordküste nach Rethymno. Ich wohne im Hotel „Steris“. Es liegt direkt am Strand und ist vom Zentrum ca. 15 Gehminuten entfernt. In der Umgebung gibt es alles, was man für das tägliche Leben braucht. Das Apartment ist für griechische Verhältnisse sehr komfortabel ausgestattet. Es ist das größte Apartment im Gebäude, das 32 Studios und Apartments zur Verfügung stellt. Meine Wohnung ist Richtung Meer und bietet eine tolle Aussicht auf eben dieses und auf das Zentrum von Rethymno incl. der alten Festung.
Es gibt ein separates Schlafzimmer und ein Wohnzimmer mit angrenzender Küchenecke. 2 Badezimmer stehen zur Verfügung. Eines mit großer Dusche und das andere mit einer Badewanne. Das Hotel ist ganzjährig geöffnet und man trifft hier Leute, die überwintern als auch Studenten/Studentinnen, die in Rethymno ihrem Studium nachgehen.
Weil die Temperaturen nun immer weiter sinken, hält man sich immer öfter in der Wohnung auf. Es gibt genug Platz und ich fühle mich hier gut aufgehoben. Es ist sehr gemütlich eingerichtet und ist auch für mehrere Monate verfügbar.

 

Rethymno

Das Stadtleben wirkt jung, frisch und dynamisch, gepaart mit der üblichen griechischen Tradition. Großen Einfluss auf das Erscheinungsbild haben die zahlreichen Studenten. In der Universität werden haptsächlich geisteswissenschaftliche Fächer unterrichtet, das erklärt auch den großen Teil der weiblichen Studenten. Nicht, daß mir das irgendwie unangenehm wäre. 😉
Rethymno ist eine der größeren Städte auf Kreta, neben Iraklion, Chania und Ierapetra. Sie ist natürlich nicht vergleichbar mit meinem früheren Wohnort Plakias. Aber gerade das macht ja den Reiz des Umherreisens aus. Plakias war für die Anfangszeit der perfekte Ort. Rethymno hingegen ist wesentlich quirliger aber auch hektischer. Die Stadt selber zieht sich abseits vom Zentrum Richtung Osten, dem Meer entlang. Geht man hier alles zu Fuss ab, ist man eine ganze Weile unterwegs. Man kann aber auch mit dem Bus fahren. Hierfür kauft man sich vorher ein Ticket für 1€, mit dem man einmalig die innerstädtischen Busse nutzen kann. Günstig und praktisch.

Mobile Shops

Es gibt bisher nur eine Sache die noch gruseliger ist als mein Erlebnis mit der Bank of Greece. Das sind die Handyshops. Der reine Horror! Egal wann man kommt, es steht immer ein Kunde an der Ladentheke, der die Angestellten vollquatscht. Es wird gequatscht, gequatscht und gequatscht. Und nix geht voran! Mal hier etwas Getippe, ungläubiges Starren auf den Monitor und weiteres Rumgetippe. Alles dauert Ewigkeiten. Außerdem ist es hier üblich, seine monatliche Rechnung bar im Shop zu bezahlen. Das sorgt natürlich auch für vermehrten Andrang. Ich habe diesen Monat einen Kontrakt für eine UMTS-Karte abgeschlossen. Ich bezahle 30€/Monat für 10GB Volumen. An diesem Tag war der Vodafone-Shop voll mit Kunden und ich habe durchgezählt. Sage und schreibe 18 Menschen standen im Raum… auf ca. 25qm. Noch Fragen?

Das Wetter

Die ersten 2 Wochen sind wettertechnisch durchwachsen. Es ist oft bewölkt und manchmal regnet es auch. Zum Ende des Novembers wird es wieder freundlicher. Temperaturen schwanken zwischen 16 und 24°. In der Regel sind es 19°C. Die Einheimischen ziehen sich bei diesen Temperaturen an wie im tiefsten Winter. Viele sind in dicken Jacken eingelullt und scheinen jetzt schon zu frieren. Ein merkwürdiges Bild… was würden diese Leute in einem deutschen Winter machen?
Blitze in der Nacht, ein großes Ufo, stürmische See und wunderschönes Abendrot:

Saisonende

Am 4. November ist das ofizielle Ende der Tourismussaison 2012 auf Kreta. Jetzt verschwinden alle Sonnenliegen und Schirme an den Stränden und alle Mini-Markets schließen. Viele Geschäfte machen dicht bis zum Frühjahr 2013. Die Stühle und Tische der Restaurants rund um den kleinen Hafen sind eingelagert. Tavernen schließen für die nächsten 5 Monate. Öffnungszeiten der anderen Geschäfte werden eingeschränkt und sind meißtens nur noch dienstags, donnerstags und freitags offen. Alles schaltet 2 Gänge zurück für die Winterzeit. Derjenige, der Rethymno nur aus der Hauptsaison kennt, wäre sehr verwundert darüber, wie sich die Stadt jetzt verändert. Es ist einfach ein ganz anderes Bild. Ruhiger, entspannter und intimer.

Telefonieren, telefonieren und telefonieren

Man hat das Gefühl, daß hier gerade erst das Handy erfunden wurde und jeder Einwohner ein Smartphone umsonst bekommen hat. Es wird telefoniert oder SMS geschrieben. Immer. Stetig. Und überall. Ob im Auto, auf dem Roller, im Supermarkt oder beim Essen. Was mich in Deutschland noch gestört hat, nehme ich hier mit selbstverständlicher Gelassenheit hin. Nervig ist aber immer noch, wenn man eben auf diese Person wartet um etwas zu Fragen oder abzuklären. Man glaubt, das Gespräch wird jetzt gerade beendet weil die Person sich gerade am Telefon verabschiedet… aber das ist ein Trugschluss. Es geht immer weiter. Immer! Hier ist Geduld gefragt. Ich hab‘ ja Zeit.

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