Das wäre also geschafft. Ich bin wieder in Paleochora!
Im Laufe der letzten Woche habe ich in Deutschland die paar Dinge ausgelagert, die ich für den nächsten Winter wieder brauche. Ich lebe inzwischen ja schon recht minimalistisch, aber was sich dann doch so an Kleinkram ansammelt ist immer wieder erstaunlich.
Die Flugpreise habe ich schon im Dezember/Januar abgecheckt, da die diversen Airlines preislich doch von Jahr zu Jahr erheblich schwanken. Eigentlich fliege ich am liebsten mit Aegean Airlines, aber da gab es dieses Jahr keine ordentlichen Angebote… zumindest nicht für mein Zeitfenster. Außerdem fliegt Aegean Kreta nicht direkt an, sodaß immer noch ein Zwischenstop in Athen notwendig ist.
Ich will den Flughafen immer mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen können. Dafür nehme ich mir auch gerne Zeit denn es gibt für mich nichts schlimmeres, als in Hektik zu reisen. Ich steh auch nicht nachts um 5 Uhr auf, nur damit ich 20€ beim günstigsten Flug spare. Beste Flugzeit für mich ist ab 13Uhr, dann schaffe ich es auch gemütlich mit Bus und Bahn zum Flughafen, ohne mich im nächtlichen Schlaftaumel wieder zu verfluchen warum ich wieder einen frühen Flug gebucht habe.
Dieses Jahr fiel die Wahl auf Ryanair, die einen Direktflug ab Charleroi in Belgien fliegen und mich nonstop nach Chania bringen. Abflug war um 15:05Uhr und damit genug Zeit für die Anreise, auch wenn diese etwas aufwendiger ist als zB nach Düsseldorf oder Köln. Ab Charleroi bin ich noch nie geflogen und wollte es einfach mal testen. Also ging es morgens mit dem Bus zum Hauptbahnhof Aachen. Von da aus brachte mich der Thalys in einer Stunde direkt nach Brüssel und hat dabei nur einen Zwischenstop eingelegt. Sehr entspanntes und ruhiges Reisen, ist sehr zu empfehlen! Dank Frühbuchung hat mich das nur 19€ gekostet. Angekommen am Bahnhof Brüssel Zuid/Midi bin ich erstmal ziellos gewandert um aus dem Gebäude rauszukommen. Was für ein riesen Ding! Kam mir noch größer vor als der in Rom. Nach gefühlten Kilometern (okay, ich kam ja gerade aus Aachen 😉 ) findet man sich meistens vor verschlossenen Ausgängen wieder. Die Anschläge in Brüssel zeigen hier ihre Auswirkungen, das Militär bewacht das Innere des Gebäudes und dessen noch geöffneten Ein-/Ausgänge. Merkwürdiger Anblick, wenn Soldaten bewaffnet mit Maschinengewehren um dich herumlaufen. Man muss hier zum süd-westlichen Ausgang gehen, denn da stehen Shuttlebusse, die einen direkt zum Flughafen Charleroi bringen. Abfahrt alle 30 Minuten. Auch das Ticket hatte ich vorher gebucht und nur 5€ bezahlt.
Die Fahrt hat länger als gewöhnlich gedauert, da sich vor dem Flughafen ein langer Stau gebildet hatte. Der Grund dafür war klar, als wir zur Einfahrt kamen… alle Personen mussten sich ausweisen, auch hier wurde wieder vom Militär kontrolliert. Bereits im Thalys wurden die Ausweise der Passagiere gecheckt… Belgien ist also in steter Alarmbereitschaft zur Zeit. Trotzdem war ich viel zu früh im Airport, ließ sich aber aufgrund der Zugfahrzeiten nicht vermeiden. Aber besser so als in Zeitnot dem Anschlusstermin hinterher zu hecheln. Der Flughafen ist recht übersichtlich. Einchecken konnte man an jedem Schalter von Ryanair. Ich bin dann ein paar mal auf und abgewandert und um mich anschließend vor dem Securitycheck wieder in die Warteschlange einzureihen. Am Gate ging es dann schnell und der Flieger konnte fast pünktlich starten. Auf geht’s nach Kreta!
Der ganze Flug wurde von einer geschlossenen Wolkendecke begleitet, die nur selten freien Blick auf die Erde gewährt hat. Selbst kurz vor Kreta war es noch bewölkt und so war es auch kein Wunder, dass beim Aussteigen tatsächlich ein paar Tropfen vom Himmel fielen. Ziemlich frisch hier und heute. Aber wer Kreta kennt der weiß auch wie schnell die Temperatur wieder ansteigt, wenn die Wolken sich verziehen. Also am Gepäckband auf den Koffer gewartet um 10 Minuten später wieder an ein anderes Band gelotst zu werden. Fast schon ein Running Gag im Flughafen Chania :-), passiert nämlich mit erschreckender Regelmäßigkeit. Vor dem Flughafen gings dann zum ShuttleBus, der regelmäßig (ich glaube 1x/Stunde) zum Bushof in Chania fährt. In der Nähe des Bushofs hatte ich im Vorfeld ein Zimmer gebucht, weil man um diese Zeit (ca. 19:30Uhr) nicht mehr nach Paleochora kommt. Wäre mir auch zu stressig. Immer locker und ohne Druck reisen, dass habe ich mir in den letzten Jahren angewöhnt.
Angekommen in Chania habe ich im Hotel eingecheckt und bin noch kurz runter zum alten Hafen flaniert und anschließend meinen hungrigen Magen beruhigt. Am nächsten Morgen habe ich schön lange ausgeschlafen und dann noch einen kurzen Rundgang gemacht. Um 12:45 Uhr ging es auch schon los mit dem Bus Richtung Paleochora. Die Fahrt hat diesmal extrem lange gedauert, weil wir kaum aus Chania rauskamen und auch sonst war es ein ständiges Ein- und Aussteigen. Die Fahrt ging sage und schreibe 2 Stunden und 15 Minuten. Ich bin die Strecke bestimmt schon zwei dutzend Male gefahren aber ich kann mich nicht erinnern, dass es jemals so lang dauerte. Sei’s drum… hab‘ ja Zeit. Morgens in Chania war es noch schön sonnig und warm aber mit zunehmender Zeit konnte man schon erkennen, dass es sich zuzieht. So war es auf der gesamten Überfahrt Richtung Süden und erst kurz vor Paleochora klärte es langsam auf.
Die Fotos zeigen diverse Schnappschüsse der Reise (Bahnhof, Flughafen, Chania). Paleochora coming soon.
Endlich angekommen! Den Koffer im Schlepptau ging es dann Richtung Apartment, das ich seit letztem Jahr ganzjährig gemietet habe. Zu Hause! Yeah! Wohnung aus dem Winterschlaf befreit und alles dahin plaziert, wo es hingehört. Reifen vom Fahrrad (wenn man es denn noch so nennen kann) aufgepumpt und es fährt immer noch tiptop. Naja… sozusagen. Bis auf das hintere Radlager, was sich selbst ohne Bodenkontakt nur noch schwerlich über die Tretlager zur Bewegung animieren lässt. Bis auf die vordere Schaltung die nicht mehr funktioniert seit dort vor zwei Jahren die Kettenführung abgebrochen ist. Bis auf die hintere Gangschaltung, deren Seilzug letztes Jahr gerissen ist. Bremsen… so lala, funktionieren noch, wenn man die Bremshebel bis zum Anschlag durchzieht. Zumindest beim Vorderrad, das Hinterrad wird nur noch pseudomäßig abgebremst. Der Sattel bröselt auch langsam auseinander. Und der Rost.. hach ja. Ansonsten ist das Rad aber in einem 1a-Tip-Top-Zustand! Echt!
Ich liebäugle ja eh mit einem Pedelec für die Zukunft, dann kann man hier auch mal weitere Touren machen. Das ist zumindest für mich mit alleiniger Muskelkraft nicht machbar, da es hier quasi in alle Himmelsrichtungen steil bergauf geht.
Südküste eben. Geil.
Christian
Mai 6, 2016 at 7:56Hi!
Wieder mal sehr schöne Bilder und ein toller Bericht 🙂
Wünsch Dir viel Spaß!
LG
Christian
Frank
Mai 6, 2016 at 10:20Danke Dir!